Viel wird über die Finanzierung des Gesundheitswesens und die Geldströme gesprochen und geschrieben. Insbesondere gibt es sehr unterschiedliche Angaben zu der Erlössituation bei den Leistungserbringern. Die Angabe und Bewertung der Zahlen unterscheidet sich nach Herkunft und Motivation des jeweiligen Autors. Allzu leicht werden alle "über einen Kamm geschoren" oder Zahlen nur ausschnittsweise wiedergegeben.

Wir möchten hier die Erlössituation in unserer Praxis an Hand der Fallwerte darstellen. Wir stellen dabei den Verlauf der Fallwerte über die Jahre seit 2005 dar; wir geben keine Bewertung ab. Wir weisen explizit darauf hin, dass es sich ausschließlich um unsere eigenen Zahlen handelt und damit keine Aussage über andere Arztpraxen abzuleiten ist.

 

Folgende Erläuterungen sind zum Verständnis wichtig:

  • Fallwerte:

    Das meint den Erlös der sich pro Quartal ergibt, wenn man die Einnahme durch die Anzahl der behandelten Patienten teilt. Den Zahlen liegen nur die Erlöse und Patienten der gesetzlichen Kassen (in 2010 rund 84% vom Umsatz) zu Grunde.
  • Fw:

    Gesamteinnahme geteilt durch die Gesamtzahl aller behandelten Patienten.
  • Fw_E/BD:

    Hier wurde der Fallwert ohne die Einnahmen aus dem Notdienst berechnet.
  • Fw_E/DMP:

    Das ist der Fallwert ohne die Einnahme aus den DMP (= Desease-managemend-Programme, "Überwachungsprogramme" bei bestimmten Erkrankungen, z.B. Zuckerkrankheit).
  • Fw_E/BD/DMP:

    Diesen Fallwert könnte man als den "wahren" Fallwert bezeichnen. Für die Berechnung wurden die Erlöse aus Notdienst und DMP herausgenommen. Mit anderen Worten: es handelt sich um den Fallwerterlös (= Vergütung für einen Patienten je Quartal), der durch die "normale" Behandlung eines Patienten ergibt, ohne zusätzliche Arbeiten (= Zeitaufwand) wie Notdienst oder DM-Programme.
  • Beachten Sie bitte, dass es sich bei den Zahlen für 2005 bzw. 2011 um hochgerechnete Angaben handelt, die auf weniger als vier Quartalen basieren.
  • Fallzahl / Jahr

    Parallel wird die Entwicklung der Patientenzahlen pro Jahr angegeben. Diese Datenreihe ist mit derAktualisierung im Jan 2012 neu aufgenommen wurden.
  • Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Fallwert um durchschnittlich 10,3 % gefallen sind (dabei sind die Jahre 2005 bis 2007 als Ausgangsbasis zusammengefasst wurden, ebenso die Jahre 2008 bis 2012 als Ergebnis).

Fallwerte

Zum informativen Vergleich sind im folgenden die Verwaltungskosten der gesetzlichen Krankenkassen für den selben Zeitraum in einem Diagramm wiedergegeben. Dabei fällt auf, dass die Personalkosten zwischen 2005 und 2011 um 14,4 % angestiegen sind.

Diagramm Verwaltungskosten der gesetzlichen Krankenkassen

Die Zahlen wurden Veröffentlichungen des Bundesministerium für Gesundheit entnommen (↗ BMG, Zahlen und Fakten)